Konsolidierung des Besitzes
Durch fortan besonnenes Verhalten, sparsames Wirtschaften, zu dem schon Rapoto IV. durch erfolgreiche Ausgleichsbemühungen gegenüber dem Wittelsbacher Herzoghaus beitrug, konnten sie ihren Besitzstand im Verlaufe des späten Mittelalters wieder mehren und sich finanziell erholen. Vorteilhafte Eheschliessungen sowie die Annahme bayerischer Ämter und Lehen begünstigten diese Entwicklung. Heinrich III. und Heinrich IV., Sohn und Enkel von Rapoto IV., konnten die durch ihren Vater und Großvater eingeleitete Phase der Konsolidierung und bedachtsamen Besitzmehrung fast während des ganzen 14. Jahrhunderts fortsetzen. In Georg I., einem Sohn von Heinrich IV., konnte sich die männliche Linie der Ortenburger fortsetzen. Ihm folgte sein Sohn Heinrich V., der aus zwei Ehen je einen Sohn hatte, Georg II. und Sebastian I.. Diese beiden Stiefbrüder wiederholten glücklicherweise nicht das Zerwürfnis des 13. Jahrhunderts. Zwar teilte sich die Familie wieder in zwei Linien und schon eine Generation später in eine dritte Linie, bewahrten aber Eintracht auch in den folgenden Generationen dadurch, das jeweils nur der Älteste aller Linien als regierender Graf fungierte. Aus der Familiengeschichte hatte man die richtige Lehre gezogen.